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Vertrauen, Leichtigkeit & das Gefühl, gewollt zu sein
Nach vielen Jahren Beziehung – mit einem Menschen, der oft mehr mit sich selbst beschäftigt war als mit uns – ist es kein leichter Weg, wieder zurück ins Vertrauen zu finden.
Wenn man sich lange selbst zurücknehmen musste, um „es“ irgendwie am Laufen zu halten, verliert man irgendwann das Gefühl dafür, was man selbst eigentlich braucht. Und wer man überhaupt noch ist.
Seit dieser Trennung spüre ich, wie schwer es ist, wieder Nähe zuzulassen. Wie vorsichtig ich geworden bin. Wie sehr ich jeden Schritt überdenke, bevor ich ihn wage. Und wie tief die Sehnsucht ist, einfach mal wieder loslassen zu dürfen – emotional, gedanklich, menschlich.
Und gleichzeitig merke ich, dass ich noch oft in alte Muster verfalle. Wenn mir etwas zu viel wird oder mich emotional tief trifft, ziehe ich mich zurück. Ich baue Mauern, bevor ich noch verletzlicher werde. Ich schotte mich ab, obwohl ich mich eigentlich nach Verbindung sehne.
Und ich weiß, wie schwer es ist, diese Mauern wieder loszulassen – oder überhaupt herauszufinden, wie man sie loslassen kann.
Manchmal fühlt sich das alles einfach schwer an. So schwer, dass man kaum weiß, wo man anfangen soll.
Vertrauen ist für mich heute nichts Selbstverständliches mehr. Es ist etwas, das wachsen darf – langsam, achtsam, ehrlich. Und es braucht keine großen Versprechen oder lauten Liebesbekundungen. Es sind oft die kleinen Dinge, die zählen: Ein kurzer Gruß am Morgen. Eine Nachricht, die nicht auf etwas hinauswill. Eine ehrliche Frage: „Wie geht’s dir – wirklich?“
Jemand, der da ist. Ohne Absicht, ohne Bedingung.
Vertrauen entsteht da, wo ich spüre: Du siehst mich. Du meinst es ehrlich. Du erwartest nichts, aber du bist da.
Es ist dieses stille Gefühl, nicht bewertet zu werden. Nicht funktionieren zu müssen. Sondern einfach angenommen zu sein, genau so, wie ich bin – mit allem, was ich mitbringe.
Und da ist noch etwas, das ich wieder mehr in meinem Leben brauche:
Leichtigkeit.
Ich möchte lachen können, ohne mich zu fragen, ob das gerade zu viel ist. Ich will unbeschwert durch den Tag gehen, ohne alles zu analysieren. Ich wünsche mir Spaß, Lebendigkeit, das Gefühl, nicht funktionieren zu müssen, sondern einfach nur sein zu dürfen – mit allem, was ich bin.
Natürlich wünsche ich mir auch Tiefe. Echte Gespräche. Verbindung, die unter die Oberfläche geht. Aber eben nicht nur das. Ich möchte nicht mehr in einem Dauermodus des Nachdenkens leben – sondern auch fühlen, genießen, spontan sein dürfen.
Und vor allem: Ich brauche das Gefühl, gewollt zu sein. Nicht, weil ich eine Frau bin, und es sich „halt so gehört“. Nicht, weil jemand glaubt, mit einer Partnerin läuft das dann wieder nach dem klassischen Muster – sie kocht, sie kümmert sich, sie passt sich an.
Ich wünsche mir eine Verbindung, in der es kein automatisches Rollenbild gibt, sondern Gleichwertigkeit.
Ein natürliches Geben und Nehmen. Kein Anspruchsdenken. Kein „weil man das eben so macht“ – sondern weil es sich richtig anfühlt.
Ich möchte nicht das Gefühl haben, funktionieren zu müssen oder Erwartungen zu erfüllen.
Ich will keine Rolle spielen. Nicht „die perfekte Frau“ sein. Und ich erwarte auch keinen „Mr. Perfect“.
Ich wünsche mir jemanden, mit dem es einfach passt. Mit dem ich lachen kann – auch über mich selbst, mit all meiner kleinen Blödheit, mit meinen Ecken, mit meinem Herz. Jemand, bei dem ich sein kann, wie ich bin. Nicht mehr, nicht weniger.
Und das ist es, was ich mir für meine Zukunft wünsche: Echtheit. Leichtigkeit. Tiefe – aber nicht Schwere. Eine Beziehung, die nicht aufgebaut ist auf Erwartungen, sondern auf Gefühl.
Auf Vertrauen. Auf Respekt. Und auf dieser einen stillen Sicherheit: Ich bin gewollt. Genau so.
Vielleicht beginnt Vertrauen nicht damit, dass jemand perfekt ist. Sondern damit, dass man sich traut, wieder zu fühlen – trotz der Angst.
Und vielleicht beginnt eine neue Art von Beziehung genau da, wo man aufhört, sich zu verstellen.
Ein Schritt nach dem anderen – zurück zu mir.